19

Oschersleben 2008
23.06.2008

Am Montag, den 23.06. war es endlich soweit: nachdem ich inzwischen schon vier Jahre immer wieder mal als Zuschauer in Oschersleben war, zumeist in Begleitung des Freundes aus der historischen Motorsportszene, durfte ich im Rahmen einer Fahrveranstaltung der Seven I.G. endlich mal selbst auf die Strecke. Gefahren wurde im Zweistunden-Intervall jeweils für eine Stunde, dazwischen fuhr eine andere Sportwagengruppe, mit der wir uns die Streckenmiete teilten. Ich fuhr insgesamt über den Tag verteilt 45 Runden in insgesamt etwa 90 Minuten akkumulierter Streckenzeit. Die beste Runde lag bei 1:54.4 bereits im ersten Turn, die Höchstgeschwindigkeit vor der DTM-Schikane Ende Start-Ziel bei gut 199km/h, der Rundenschnitt bei 114.5km/h, die Streckenlänge betrug 3640m.

Das Fahren dort macht enorm Spaß, geht aber so richtig böse auf das Material. Die Substanz mehrerer Teile war bereits gegen 14:00 verbraucht, so dass ich dann bereits verlud und den Heimweg antrat.

Schäden:
- Bremsbeläge DS2500 vorne ruiniert (1mm Reststärke, verglast), sie hielten insgesamt etwa 2.5 Stunden Rundstrecke
- Reifen V70A nahezu zum Slick heruntergefahren, speziell vorne links schien ein weiterer Betrieb nicht sinnvoll
- die Luftauslässe (Gitte) in den hinteren Innenradhäusern waren stark nach innen eingebeult (Richtung Kühler), wahrscheinlich durch ablösendes Gummi von den Reifen
- der Tank war bis auf die letzten zwei Tropfen leer gefahren

Dennoch eine durch und durch tolle Veranstaltung, die nur durch den Heckeinschlag eines Lotus 2eleven in der S-Schikane zwischen Hotelkurve und Gegengerade etwas getrübt wurde.

Bilder vom Fahrtraining in Oschersleben

Hier ein paar Fotos der Reifen:


Ein Vorderreifen - total am Ende


Ein Hinterreifen - deutliche Gebrauchsspuren


Ein Reifen zeigte sogar schon eine sich ablösende Lauffläche


Schleifspuren in den Radhäusern, wahrscheinlich vom wegschmierenden Gummi


Auf dem Weg zum Abdecker

Da mir momentan das Geld für einen neuen Satz Semislicks fehlt (immerhin 1000 Euro) und ich ehrlich gesagt die Abnutzung doch etwas zu heftig empfinde, werde ich probeweise auf "normale" Sportreifen rückrüsten. Bestellt sind jetzt Hankook Ventus S1 Evo, diese kosten mit Montage in 215/45R17 (VA) und 245/40R17 (HA) rund 540 Euro. Ich werde spätestens in Schleiz Anfang Juli sehen, ob man damit im Straßenrennen noch zurecht kommt. Wahrscheinlich werden mir - wie gewohnt - die anderen hoch getunten Speedster kräftig um die Ohren brummen.

Als Bremsbeläge wurden jetzt erstmal wieder die Pagid montiert, da Ferodo im Moment die DS2500 nicht liefern kann. Warum auch immer. Genauso verhielt es sich übrigens mit dem Kumho KU15, der für mich die erste Wahl gewesen wäre, was Straßenreifen angeht. Die Größe 215/45R17 hat momentan laut Generalimporteur eine Lieferzeit von mindestens einem halben Jahr. Die produzieren nämlich in Südostasien erst dann, wenn genug Bestellungen eingegangen sind. Und dann verschiffen sie die Reifen im Container nach Europa. Ob die so jemals genug Reifen absetzen werden? Wer kann schon so lange auf neue Reifen warten?

 

27.06.2008 - Neue Schuhe

Heute bereits kamen die Hankook beim Händler an. Gestern bereits in einer Hau-Ruck-Aktion in 1.3 Stunden Räder und Bremsbeläge gewechselt sowie die Innenradhäuser repariert, heute früh dann vor der Arbeit die Räder für den Reifenwechsel gesäubert. Nach Feierabend dann zum Reifenhändler.

Das sind sie nun:

Die Montage lief relativ unspektakulär. Die Hinterräder schauen jetzt recht weit aus den Radhäusern heraus. Die Freigängigkeit nach Innen ist scheinbar in Ordnung. Zwei Stellen allerdings müssen nachgearbeitet werden, einmal berührt vorn die Reifenflanke beim vollen Einlenken eine Schraube des Innenradhauses, dann könnte es hinten an der Radhauskante im Bereich Spritzschutz / Verbreiterung bei extremer Kurvenlage oder Schlaglöchern zu Berührungen kommen.


Die Schraube des Innenradhauses vorn


Die Lösung: eine M5-Senkkopfschraube einsetzen


Der problematische Bereich am hinteren Radlauf


Das Anbauteil stark nachgearbeitete und von außen verschraubt


Eine sehr satte, fast schon zu heftige Optik


Vorne sieht es nicht ganz so breit aus

Nächstes Thema: Freies Fahren mit der Seven I.G. auf dem Schleizer Dreieck 2008